Ich heiße Tabea, bin 20 Jahre alt und habe gerade mein Abitur gemacht – und da fängt mein Erfahrungsbericht schon an. Da ich studieren gehen werde und damit die nächsten Jahre schon verplant sind, war es mir wichtig, etwas zu machen, mit dem ich Menschen helfen und meinen eigenen Horizont erweitern kann. Deshalb entschied ich mich dafür, als Freiwillige zu arbeiten.
Relativ schnell war für mich das Ziel meiner Reise klar – Indien! Die Kultur hat mich schon immer fasziniert und hier hatte ich das Gefühl wirklich etwas bewegen zu können!

Als ich dann in Indien landete, wurde ich direkt vom Flughafen von meinem indischen Ansprechpartner abgeholt und wir fuhren essen. Den ersten Tag habe ich noch in einer provisorischen Unterkunft gewohnt. Am nächsten Morgen, holten wir jedoch eine weitere Freiwillige vom Flughafen ab und fuhren zu unserer regulären Unterkunft. Wir, drei Frauen, alles Freiwillige, hatten ein gemeinsames Zimmer, unser eigenes Bad und eine großzügige Terrasse zu Verfügung. Und am gleichen Tag lernten wir auch unsere Schützlinge kennen. Wundervolle Kinder, von denen jeder andere, mich eingeschlossen, eine Menge lernen kann. Einige von ihnen haben Behinderungen oder Beeinträchtigungen, doch ich habe noch nie einen solchen Spaß am Lernen, solche Neugier und solchen Enthusiasmus erlebt! Wir unterrichteten zu fünft, meine Mitbewohnerinnen und zwei Männer, die ebenfalls Freiwillige waren, eine Klasse mit 23 Kindern, vor allem in Englisch und Mathe. Die Verständigung lief größtenteils in Englisch ab und ging ohne größere Probleme vonstatten.

Eigene Ideen für den Unterricht entwickelt
Ein typischer Tag begann um kurz vor 8 Uhr, ich und meine Mitbewohnerinnen standen auf, damit wir pünktlich um 9 Uhr an der Schule waren. Jeden Morgen und jeden Abend fuhren wir mit einer Rikscha zur Schule. Da wir zu dritt waren und die Fahrt an sich auch nicht teuer war, 20 Rupien, also in etwa 30 Cent pro Fahrt, hat mich das nicht gestört, außerdem hat man so die Möglichkeit, ins “echte Leben Indiens” einzutauchen.

In der Schule aßen die Kinder bereits, wir setzten uns mit den Lehrern an einen Tisch und frühstückten mit. Nachdem alle gegessen hatten, begann der Unterricht, den wir, da eine Lehrerin fehlte, stets mit einer Klasse verbrachten. Zu Beginn versuchten wir, einen Überblick über das Können der Klasse zu gewinnen und teilten sie dann meist nach Niveau in kleinere Gruppen auf, um besser mit ihnen arbeiten zu können. Die Arbeitsmaterialien dort sind recht begrenzt, also suchten wir im Internet und erinnerten uns an unsere eigene Grundschulzeit, um gute Ansätze zum Unterrichten zu haben.

Die Schulzeit wird von einer Teepause vormittags für Lehrer und Freiwillige und dem Mittagessen nachmittags unterbrochen und endet jeden Tag um 15 Uhr. Danach besteht die Möglichkeit nach “Hause” zu fahren, etwas mit anderen zu unternehmen oder, wenn man das möchte, mit den Kindern noch Zeit zu verbringen. Besonders gern erinnere ich mich an die Stunden nach dem Unterricht, zu dieser Zeit konnten wir mit den Kindern spielen und an einem Tag, kurz bevor ich Indien verließ, haben alle Kinder aus meiner Klasse ein Theaterstück eingeübt und für mich aufgespielt! Wirklich bewegend!
Nachmittags haben wir oft mit den Kindern gespielt, gebastelt oder uns Kannada, die Landessprache, beibringen lassen. In der Zeit ist es auch möglich, Kinder, die nicht in der eigenen Klasse sind, kennenzulernen. Meistens haben wir Freiwilligen abends noch etwas gemeinsam unternommen, einen Stadtbummel, sind ausgegangen oder haben einfach zusammengesessen.

Gutes Verhältnis zu den Kollegen
Mit den Lehrern und Mitarbeitern der Schule kamen wir gut aus. Für den Unterricht und die Stadtbesuche kaufte ich mir einige Saris, aber keine Angst, es gibt auch andere preiswerte Kleidungsstücke wie Haremshosen und kleiderähnliche Oberteile oder ihr bringt schon welche von hier mit. Ich empfehle dünne lange, weite Hosen und ebenfalls dünne Shirts, welche die Schultern bedecken.

Das Frühstück und Abendessen habe ich in meiner Unterkunft zu mir genommen, und das Mittagessen in der Schule mit den Kindern. Alles in allem hat es mir geschmeckt, manchmal ist es nur eben ganz schön scharf. Besonders toll waren neben der Arbeit mit den Kindern auch die Erkundungstouren. Wir haben Tempel besucht und sind durch alte und neue Stadtviertel geschlendert. Die Leute sind wahnsinnig aufgeschlossen, interessiert und freundlich.

Die sechs Wochen, die ich in Indien verbracht habe, werde ich für immer in guter Erinnerung behalten! Die Arbeit mit den Kindern ist fantastisch und eine neue Kultur kennenzulernen hat mich erwachsener werden lassen und meinen Studienwunsch und den Wunsch mit Kindern zu arbeiten gestärkt. Ich habe eine völlig neue Sichtweise auf Not und das wird definitiv nicht mein letztes Freiwilligenprojekt gewesen sein! Zudem habe ich neue Freunde gefunden, andere Freiwillige und Inder, mit denen ich auch jetzt, fast ein Jahr danach noch in regem Kontakt stehe und die ich nächstes Jahr besuchen fahren werde. Also, wenn du die Möglichkeit hast, einige Zeit an Freiwilligenarbeit teilzunehmen, tu es! Zögere nicht, ob allein oder mit Freunden, es wird dich verändern und deinen Horizont erweitern!

Freiwilligenarbeit in KeniaWieso Kenia? Nach Afrika wollte ich schon immer einmal und so überlegte ich, was ich wohl nach dem Abitur und vor Beginn des Studiums machen wollte. “Wieso nicht Afrika?”, fragte ich mich. Ohne zu wissen, was mich erwarten würde, stieg ich in das Flugzeug nach Nairobi. Im Gepäck hatte ich die Hoffnung, die beste Zeit meines Lebens zu haben und viele neue Erfahrungen zu sammeln. Angekommen am Flughafen in Nairobi realisierte ich zum ersten Mal, dass das Abenteuer beginnt.

Abgeholt wurde ich von meinem Projektkoordinator und die 30-minütige Fahrt zu meinem neuen Zuhause verbrachte ich damit, mir die Umgebung genau anzuschauen. “Das ist dein neues Zuhause”, sagte ich mir, ohne genau zu wissen, wohin die erste Fahrt mich führen würde. Geendet hat die Fahrt in dem kleinen Städtchen Kikuyu nicht weit von Nairobi entfernt. Ich war überwältigt und zugleich fasziniert von den ersten Eindrücken. Nach meiner ersten Nacht machte ich mich auf dem Weg zur Matatu-Station. Matatus sind kleine Busse, die bis zu 14 Fahrgäste transportieren können. So gelangte ich zum Kinderheim.

Freiwilligenarbeit in Kenia

Ein Zuhause für 48 Kinder und Jugendliche

Ich öffnete das grüne Metalltor und schon sprangen mir die Kinder entgegen, schüttelten mir die Hand und umarmten mich. Das Kinderheim existiert mittlerweile seit mehr als zwei Jahren und ist das Zuhause von 48 Kindern zwischen 1 ½ und 18 Jahren. Das bedeutet 48 Kinder mit den unterschiedlichsten Schicksalen, die trotz ihrer Erfahrungen so viel Wärme und Herzlichkeit ausstrahlen, dass man sich vom ersten Augenblick an, in dem man das Kinderheim betritt, geborgen fühlt. Sie führten mich herum, zeigten mir die Schlafräume, die Toiletten und die offene Feuerstelle, die zum Kochen des Essens dient. In den Schlafräumen befinden sich vierzehn Betten ohne richtige Matratzen, ohne Kissen oder Decken. Als Toilette dient ein einfaches Loch, umgeben von silbernem Wellblech. Eine richtige Dusche fehlt. Die Kinder waschen sich in großen Eimern.

Nachdem ich mir alles genau angeschaut hatte, machte ich mich an die Arbeit, wovon es mehr als genug gibt. Das alltägliche Leben stellt die Mitarbeiter des Kinderheims vor nicht zu erahnende Herausforderungen. Zu meinen Aufgaben gehört der Abwasch, das Essen vorzubereiten, insbesondere Bohnen, Mais oder Reis zu sortieren sowie die Wäsche auf afrikanische Art und Weise zu waschen. Das bedeutet ohne Maschine und Waschpulver, dafür mit den Händen, kaltem Wasser und einem Stück Seife.

Zum ersten Mal in einer Schule

Zum Kinderheim gehört eine kleine Schule. Es gibt drei Klassenräume, in denen die Vorschule sowie die 1. und 2. Klasse Platz finden. Die älteren Kinder verlassen morgens um 6 Uhr das Haus und legen einen weiten Fußweg bis zu ihrer Schule zurück. Zwischen 16 und 18 Uhr kehren sie zurück. Der Unterricht hier in Kenia unterscheidet sich grundlegend von einem deutschen Schulalltag. Viele Kinder sind, bevor sie in das Kinderheim kamen, nie zur Schule gegangen, wissen nicht, wie man liest oder schreibt. Das bedeutet letztlich, dass sie ganz von vorne anfangen müssen und es zu großen Unterschieden in den Leistungen der Kinder kommt. Dennoch sind die Kinder wissbegierig, aufgeschlossen und lernen schnell.

Kommen die Kinder die Treppe der Klassenzimmer hinuntergestürmt, weiß man genau, dass nun die Zeit ist, herumzutoben, zu basteln oder mit den Kindern deren Hausaufgaben zu machen. Es ist schön zu sehen, wie sehr sie die gemeinsamen Stunden und die Aufmerksamkeit, welche man ihnen zukommen lässt, genießen. Sie können in dieser Zeit unbeschwert lachen und einfach nur Kind sein. Ich hätte nie gedacht, dass diese Kinder mein Leben so stark prägen und verändern werden.

Freiwilligenarbeit in Kenia

“Normales” Leben trotz Schicksalsschlägen

Freiwilligenarbeit in KeniaDie wenigstens Kinder sind übrigens hier, weil ihre Eltern früh verstarben. Die meisten von ihnen wurden schwer misshandelt oder mussten, verlassen von ihrer Familie, auf der Straße um ihr Überleben kämpfen. So sind sie nun hier mit der Hoffnung, ein halbwegs normales Leben führen zu können. Es ist das Wichtigste, den Kindern so viel Liebe wie möglich zu geben.

Als ich an einem der folgenden Tage das Tor zum Kinderheim öffnete, blickte ich nichtsahnend in die Augen sechs neuer Kinder. Natürlich fragte ich mich, was wohl die Geschichte dieser Kinder ist, und so fand ich heraus, dass es Geschwister waren, die von ihrer Mutter verstoßen wurden und sich alleine auf der Straße durchschlugen.

An den Wochenenden unternahm ich gemeinsam mit anderen Freiwilligen Ausflüge, um Kenia kennenzulernen. Auch eine Safari stand auf meiner To-Do-Liste und so machten wir uns auf den Weg nach Massai Mara mit dem Ziel, die “Big Five” zu sehen. Zu den “Großen Fünf” gehören Elefanten, Büffel, Nashörner, Löwen und Geparden. Dieser Wunsch wurde uns letztendlich erfüllt und wir waren beeindruckt von der faszinierenden Landschaft Kenias. Am letzten Tag unseres Ausfluges, der dazu dienen sollte, die verschiedenen Facetten Kenias kennenzulernen, besuchten wir ein Massai-Dorf. Empfangen und herumgeführt wurden wir von dem Sohn des Oberhauptes, der all die Unklarheiten, die sich in Bezug auf diese Kultur in unseren Köpfen angesammelt hatten, aus dem Weg räumte. Die Massai gewährten uns einen Einblick in ihre Hütten, tanzten für uns und erzählten uns mehr über ihre Rituale und Traditionen.

Was man empfinden soll nach fast zwölf Wochen, die man mit den Kindern verbracht hat, ist schwer zu beschreiben. Die Kinder haben mir gezeigt, was es heißt, dankbar zu sein. Sie haben mich Kleinigkeiten schätzen gelernt, mich als Mensch verändert und mich durch ihre Lebensfreude glücklich gemacht.

 Als meine Freunde von dieser Idee hörten, waren sie erstaunt, sie waren neidisch, sie hatten Angst, doch davon ließ ich mich nicht abhalten vor dem vorerst größten Abenteuer meines Lebens. Raus aus dem tristen ostdeutschen Leben in Leipzig und hinein in die bunte Welt Südafrikas!

Für mein späteres Lehramtsstudium suchte ich letztes Jahr eine Möglichkeit,  ein Praktikum zu machen, ich stieß auf diese Seite und sah die vielen Angebote in exotischen Ländern. Im Gedächtnis hatte ich noch die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika, die mich dazu veranlasste, das Land zu bereisen. Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, was mich “da unten” erwartet. Ich stieg in den Flieger und war 10 Stunden später in Kapstadt, am so ziemlich südwestlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents. Schon auf dem Flughafen bemerkte ich den herzlichen Umgang und die afrikanische Kultur, war aber trotzdem von der südlichen Pünktlichkeit überrascht.

Ein Autobus brachte mich zum Freiwilligenhaus, welches vielleicht 100 Meter vom Atlantik entfernt im gutbürgerlichen Sea Point liegt. Ich wurde sehr nett vom “Hausvater” und den anderen Freiwilligen aufgenommen. Mein Ankunftstag war ein Sonntag, in Deutschland würde man sagen “alles chillt”, ich nutzte den Tag, um ganz einfach mal durch eine komplett andere Welt zu laufen, ich war denk ich den ganzen Tag nur am Staunen, von der prächtigen Innenstadt von Kapstadt, die trotzdem halb in der Natur zwischen Tafelberg und Löwenkopf liegt.

Ich würde die Unterkunft in Kapstadt wie eine bessere “Klassenfahrtsunterkunft” bezeichnen, natürlich ohne nervende Lehrer. Respekt und Rücksicht waren aber trotzdem stets an der Tagesordnung. Spaß war garantiert.

Am Montag stand dann ein Einführungstag an, wir besuchten das Büro der südafrikanischen Agentur. Danach stand ein Stadtrundgang geführt von einem Korea-Veteranen aus den USA an. Die Eindrücke der Stadt waren überwältigend und legten auch einen Grundstein für die spätere Orientierung in der Stadt. Zudem lernte ich einige Freiwillige besser kennen, die in derselben Woche angereist waren wie ich. Es waren nicht nur Deutsche, vor allem Amerikaner, aber auch zwei aus Kasachstan lernte ich kennen.

Am nächsten Tag stand nun endlich der erste Schultag für mich an, der Tagesablauf war so ungefähr wie folgt: Je nachdem, wie weit die Schule von der Unterkunft weg ist (nie weiter als zwanzig Autobusminuten) steht man zwischen halb und um 7 auf. Meine Schule war etwa zehn Minuten entfernt, gleich neben dem großen Fußballstadion (Deutschland hat hier  Argentinien 4:0 geschlagen, was für ein Tag!). Die Autobusfahrt kostet generell 7 Rand, also umgerechnet etwa 50 Cent von Sea Point bis nach Downtown. Meistens bin ich die Strecke von etwa 2,5 Kilometern gelaufen, da man zu Fuß aus meiner Sicht die Stadt besser kennenlernt und natürlich auch wegen dem angenehmen Wetter im südafrikanischen Winter. Sobald ich mich ungefähr 2 Häuserblocks der Grundschule genähert habe, kamen die ersten Kinder angerannt, sie riefen laut “Teacher!” und es kamen immer mehr und mehr, die Schule betrat also meist ein großer Menschenknäuel mit einem großen blonden Jungen in der Mitte. Auf dem Schulhof ging es mehr als turbulent zu, deutsche Schulhöfe sind dagegen “Kindereien”.

Irgendwann kam dann der große Gong und die Schüler mussten sich aufreihen in ihren Klassen, es wurde gebetet. Nach dieser Prozedur ging es in die Klassenzimmer, die leider in einem relativ schlechten Zustand waren.

Die Schule ging von 8 Uhr bis 14 Uhr, Schuluniformen sind Pflicht, es gibt scheinbar keine Fächer, nur Themen wie Mathematik, Englisch, Afrikaans und Sachkunde. Meine Lehrerin, mit der ich sogar heute noch in Kontakt stehe, war sehr nett. In den ersten beiden Wochen waren meine Aufgaben, Arbeiten zu kontrollieren usw. In der letzten Woche durfte ich sogar einen ganzen Tag unterrichten, das war sehr anstrengend, aber es hat sich mehr als gelohnt. In der Schulzeit gibt es zwei große Hofpausen, die das große Highlight der Kids sind.

Viele der anderen Freiwilligen an meiner Schule waren in der Zeit meistens im Lehrerzimmer, ich habe Fußball und Rugby mit den Kindern auf dem Hof gespielt, und musste mehrmals feststellen, dass ich gegen eine Riesenhorde aus  9- und 10-Jährigen keine Chance hatte. Aber es war ein Riesenspaß, vor allem für die Kleinen, und das ist ja letztlich der Sinn der Sache. Dementsprechend musste ich auch um 14 Uhr, als die Schule aus war, kämpfen, dass ich es vom Schulhof schaffe.

Da die Schulen meist zentrumsnah lagen, nutzte ich die Zeit nach der Schule oft, um die Stadt zu erkunden, oder ich ging nach Hause um mich darüber zu freuen, dass ich endlich wieder Internet habe, um meinen aufgeregten Freunden in Deutschland zu schreiben, dass ich noch lebe.

Das Freiwilligenhaus stellte stets Kost und Logis, vor allem das Abendessen in einem benachbarten Restaurant wäre hier positiv hervorzuheben. Am Wochenende musste man sich selbst verpflegen, was aber auch nicht ein großes Problem war.

Mit meinen Zimmergenossen habe ich auch einen Wochenendtrip durch die Westkap-Region gemacht, natürlich mit allen Sehenswürdigkeiten und der wunderschönen Natur. Unsere Agentur in Kapstadt hat dies sogar mit einem Rabatt belegt, also wirklich für jeden Volunteer ein Muss. Auf dem Weg waren das legendäre Kap der guten Hoffnung, die Cape Winelands (natürlich mit einer Weinverkostung!), Stellenbosch (wunderschöne Universitätsstadt im Stile Tübingens), das Township Kayamandi und das Cape Agulhas, der wirklich südlichste Punkt Afrikas.

Hervorheben möchten ich hier vor allem das Armenviertel Kayamandi, ich hatte ehrlich gesagt vorher Vorbehalte wegen Kriminalität und so weiter, aber was mich dann erwartet hat, war ein komplett anderes Bild. Die meisten Wellblechhütten sind festen Gebäuden gewichen, die Straßen wurden befestigt, Müll liegt trotzdem noch auf den Straßen, und die Kinder spielen mittendrin. Die Menschen an den Häusern waren auch wieder sehr herzlich, haben sogar mit uns gelacht und Fotos gemacht, und es gab sogar Bier für uns!

In Kapstadt selbst gibt es natürlich auch viel zu erkunden, eine Besteigung des Tafelbergs Pflicht, eine Rundfahrt durch die Stadt natürlich auch. Ich war in Kapstadt in den vier Wochen so viel Bergsteigen und Klettern wie nie in meinem Leben zuvor. Die Aussicht war immer wieder den langen und beschwerlichen Weg wert.

Ich besuchte natürlich auch die Gefängnisinsel Robben Island, in der Nelson Mandela lange Jahre seines Lebens einsaß. Allgemein ist Kapstadt und Südafrika voller Andenken an diese großartige Person, ohne Mandela hätte ich wahrscheinlich auch nie diese Reise angetreten. Selbst zu Lebzeiten waren schon Prachtstraßen nach ihm benannt und riesengroße Denkmäler für ihn errichtet.

Die südafrikanische Mentalität ist mit der deutschen Lebensweise in keiner Art zu vergleichen, die Menschen sind allgemein netter, alles wird zumindest scheinbar mit einem Lächeln gelöst. Es ist eben eine komplett andere Welt. Das alles waren meine Erfahrungen aus Südafrika, natürlich fiel es mir nach vier Wochen schwer wieder nach Hause zu fahren, aber es bleiben die Erinnerungen und der Wunsch, mal wieder vorbeizuschauen, in der Mutterstadt Kapstadt!